Sailing to Philadelphia

Als Mark Knopfler vor vier Jahren nach Hamburg kam, hatte ich noch keinen besonderen Zugang zu seiner Musik. Die Dire Straits, ja klar, Sultans of Swing. Schöne Musik, für den Hintergrund, wie David Bowie und Bruce Springsteen. Aber nichts für meinen Flash.

Aber ich wurde neugierig, hörte mich ein – und war fasziniert. Vielleicht war die Zeit reif für seinen relaxten Rock. Und es war noch mehr. Mark Knopfler ist nicht nur ein genialer Künstler auf der Gitarre, er erzählt Geschichten. Mit ihm vermesse ich die Mason-Dixon-Linie neu („Sailing to Philadelphia“), werde zu Phil Marlowe („Private Investigations“), segle als Pirat durch die Karibik („Privateering“) und leide mit „Romeo and Juliet“. Und wenn ich „Local Hero“ höre, den gesamten Soundtrack, möchte ich sofort eine Reise nach Schottland buchen.

Deshalb dauerte es ein wenig, bis ich mich entschloss, Karten für sein Konzert zu kaufen. Es war zu spät. Nur eine windige Firma in Berlin bot noch Restposten an, für ein Monatsgehalt, irgendwo unterm Dach der Arena. Und diese Firma war bekannt dafür, dass sie gerne das Geld nahm, aber ungerne die Karten verschickte…

Und dann kam Weihnachten. Ein unscheinbarer Umschlag, zwei Karten. „An Evening With Mark Knopfler“. Am 25. Juni 2019 in der Arena. Und Ute war froh, dass ich noch nichts von seiner Deutschland-Tour gewusst hatte.

Moment – der 25. Juni? Das ist ein halbes Jahr hin! In den letzten zwei Jahren sind Planungen, die weit kurzfristiger angesetzt waren, durchkreuzt worden: Unsere Urlaube in Schweden und auf Teneriffa, der November-Gottesdienst… Immer kam irgendeine Metastase dazwischen. Und jetzt irgendetwas im Juni? Wir wissen ja noch nicht einmal, was im März sein wird!

Eben. Wir wissen es nicht. „Hoffen lernt man auch dadurch, dass man handelt, als sei Rettung möglich. Hoffnung garantiert keinen guten Ausgang der Dinge“, sagt Fulbert Steffensky. Wir tun einfach mal so, als ob es mir am 25. Juni gut geht – so gut, dass ich in der 4. Reihe im Oberrang sitzen kann, voller Spannung, ob Mark Knopfler einen meiner Lieblingssongs spielt. Eines weiß ich heute schon: Ich werde es genießen. Die Musik – und dass ich sie hören kann.

10 Gedanken zu “Sailing to Philadelphia

  1. Waltraud Habicht schreibt:

    Ich wünschte, meine guten Wünsche könnten Deine/ Eure Kraft verstärken, damit das ein richtig tolles Konzerterlebnis für Euch wird.

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  2. Jutta Seeland schreibt:

    Ich sehe Sie da sitzen. Im 4. Rang in der Arena. Hand in Hand mit Ute. Glücklich, dankbar und auch musikalisch ‚geflasht‘.
    Liebe Grüße!

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  3. Ute Klingwort-Finster schreibt:

    Ja, klar! Was sonst?! Jetzt auf CD – und dann „in echt“. Ab sofort ist die Vorfreude in Gang gesetzt. Die Redensart „Vorfreude ist die schönste Freude“ finde ich gar nicht mal so schlecht. Das eigentliche Erlebnis geht doch meistens viel zu schnell vorbei. Dafür hat man sich aber schon monate-, manchmal sogar jahrelang darauf gefreut…

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  4. Ralf Liedtke schreibt:

    Handeln, dann Hoffen – so muss es sein! Wir wünschen Euch beiden, dass Ihr dieses Konzert mit großer Freude genießen könnt! Das wird schon, die Elphi im letzten September hat auch geklappt.
    Und Ihr habt bei uns auch einen Knopf gedrückt: Ich liebe seit vielen Jahren Mark Knopfler, seine Art und Typ, seine Musik und Poesie. Und schnell sagt es klick: Da wollen wir doch auch hin!
    Hannover ist uns näher, da gibt es noch Karten im Wonnemonat Mai.
    Danke für den tollen TIPP!

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  5. Andreas Seyboldt schreibt:

    SchÖÖÖn!!!! … Dire Straits, da kommen Jugenderinnerungen auf: ein (frühes) Konzert in Sindelfingen Ende der 70er Jahre mit meinem „kleinen“ Bruder. … Manche Songtitel – und die Musik, natürlich, haben mir’s besonders angetan, z.B. „Brothers in arms“. Auch wenn das nicht unbedingt dem Songtext entspricht, muss ich dabei immer an meine eigenen Brüder denken und was mich mit ihnen verbindet – aber auch „Glaubens-bzw. Gesinnungsbrüder, zu denen auch Du, lieber Erik gehörst – wobei selbstverständlich die „(Glaubens)Schwestern“ nicht ausgeschlossen sind, meine eigene, geliebte Schwester, und auch Du, liebe Ute!! …
    Dann stundenlange Autofahrten mit den Kindern in den Sommerurlaub, von Südfrankreich nach Süddeutschland und zurück – begleitet von den songs von Dire Straits und Mark Knopfler (…allerdings gabs dazwischen Auch mal „Supertramp“ und „Allan Parsons Projekt“ … Und alle meine (drei) Kinder sind heute, als junge Erwachsene Dire Straits- und Mark Knopfler-Fans geworden…

    Ich kann daher sehr gut nachempfinden, was Du, lieber Erik dazu schreibts – und freue mich riesig für Euch auf das kommende Konzert: yes you can!! It’ll be great!!

    Euer

    Andreas und Emmanuelle.

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